Anna Hoffmann: Agiles Business Coaching - next step agile

Agile Fachbegriffe

Agiles Arbeiten:
zirkuläres, iteratives Vorgehen in dem Bemühen, Produktivität und Qualität beständig zu optimieren, ohne Menschen zu überlasten. Das Ziel ist es, Kosten und Zeiten in einem Projekt mit veränderlichen Bedingungen halten zu können, bei gleichzeitiger maximaler Wertschöpfung für
• den Kunden (= Kundennutzen)
• das Unternehmen (= interne Wertschöpfung durch Wissens- und Erfahrungszuwachs)
• sowie für die Mitarbeitenden (= sinnvolles und erfülltes Arbeiten bei aktiver Einbindung und persönlicher Wachstumsmöglichkeit)


Osmotische Kommunikation:
Unter osmotischer Kommunikation wird das gezielte Schaffen von räumlichen Strukturen verstanden, die eine effiziente und informelle Art des Informationsflusses und des Wissensaustauschs begünstigen. Osmotische Kommunikation passiert „nebenbei“ und spart dadurch Zeit. Sie gelingt am besten bei Teamgrößen von 5 bis 9 Menschen.


VUCA:
Begriff aus dem Militär für eine stark veränderliche, unsichere, komplexe und mehrdeutige Situation/Problemlage. COVID-19 sorgt gerade für eine globale VUCA Situation.


SCRUM:
Agiles Framework für effektives Arbeiten in komplexen Prozessen & Projekten, geschaffen aus der Notwendigkeit zur Steuerung von komplexen, hochinteraktiven Entwicklungs-prozessen in der IT. SCRUM als Begriff kommt aus dem Moment im Rugby, wo sich das Team versammelt und umarmt, um die nächsten Spielzüge abzustimmen. Die Metapher steht für Vertrauen und Nähe als Grundwerten, um Situationen mit VUCA gemeinsam meistern zu können. Ziel: ein Abgleiten in das Chaos vermeiden in Situationen, die Chaos begünstigen.


SCRUM Master:
Der Scrum Master ist der Coach des Entwicklungsteams. Darüber hinaus hat er die Aufgabe, agiles Arbeiten in einer Organisation zu fördern, Abstimmungen in den Schnittstellen des Entwicklungsteams zu unterstützen und akute Hindernisse auf der kommunikativen oder technischen Ebene zu verringern, die die Wertschöpfung absenken.


Ownership:
Verantwortung und Entscheidungsmacht für einen Teilprozess


Product Owner
Verantwortlich für das Ergebnis eines Projekts oder Produkts. Priorisiert die aktuellen Wertschöpfungsoptionen in einem Sprint. Definiert zusammen mit dem Kunden/Auftraggeber die Anforderungen an das Ergebnis. Hält Kosten und Zeiten im Blick. Meldet zurück, wenn Teilanforderungen an ein Produkt zu aufwendig werden und den Kosten- oder Zeitrahmen sprengen. Überlegt Alternativen. Sorgt dafür, dass möglichst immer das in einem Sprint realisiert wird, was die höchste Wertschöpfung hat. Arbeitet mit dem Scrum Master im Team.


Impedimentlist:
Sammlung von Hindernissen zur geplanten Wertschöpfung, die gemeinsam priorisiert wird.


Timebox:
Wertschöpfungseinheit in Minuten (üblich sind Timeboxen von 60, 90 oder 120 Minuten). In einer Timebox soll der Fokus auf die geplante Wertschöpfung gerichtet sein können, Unterbrechungen sind zu vermeiden.
Ziel: Klarheit, was in einer Timebox geleistet werden kann.


Sprint:
Wertschöpfungseinheit in Wochen oder Monaten (üblich sind eine Woche, zwei Wochen oder ein Monat).
Ziel: eine überschaubare und sichere Planung ermöglichen trotz VUCA.


Sprintplanning:
Gemeinsame Wertschöpfungsdefinition für den nächsten Sprint:
1. Was wollen und können wir realistisch im Zeitraum des nächsten Sprints erreichen?
2. Wo brennt es akut? Welche Hindernisse müssen priorisiert beseitigt werden?


Retrospektive:
Fest strukturiertes Meetingformat eines Entwicklungsteams in 5 Phasen, um gemeinsam aus dem letzten Sprint zu lernen und die Produktivität zu erhöhen, üblicherweise in einer 90 Minuten Timebox. Wird vom Scrum Master moderiert. Schwierigkeiten in der Interaktion im Team während des letzten Sprints kommen ebenfalls auf die Impedimentliste.

Das Format „Retrospektive“ will dabei unterstützen, im Team zusammen Lösungen für bessere, effektivere und leichtere Arbeitsprozesse zu finden. Dafür gibt es einfache und klare Regeln und Vorgehensweisen. Ausgangspunkt ist eine wohlwollende Grundhaltung zu allen geleisteten Beiträgen im letzten Sprint, formuliert in der „Obersten Direktive“:

„Wir gehen davon aus, dass alle Beteiligten zu jedem Zeitpunkt nach bestem Wissen, Gewissen und Kenntnisstand gehandelt haben.“

Sinn der „Obersten Direktive“: • In der Retrospektive wird nicht nach Schuldigen oder Fehlern gesucht • Ziel ist das gemeinsam lösungsorientierte Denken für eine Optimierung des nächsten Sprints auf der operativen und kommunikativen Ebene • Mitarbeitende sollen nicht unter Druck gesetzt werden


Review:
Regelmäßige Strategiebesprechung zur Kursbestimmung während eines Projekts, üblicherweise in einer Timebox von 60 oder 90 Minuten.

Meetingformat zwischen Auftraggebern (intern oder extern) und Product Owner, um den aktuellen Entwicklungsstand eines Produkts oder Projekts abzustimmen. Schwierigkeiten mit Teilanforderungen an ein Produkt, die den Kosten- oder Zeitrahmen zu sprengen drohen, werden hier besprochen. Zudem können auch neue Anforderungen an das Produkt bestimmt werden.

Ziel ist es, bei gleichbleibenden Kosten und gehaltenen Terminen trotz ggf. veränderten Bedingungen (siehe VUCA) die höchstmöglichste Wertschöpfung für den Auftraggeber zu realisieren. Das Zeit- und Geldbudget soll möglichst nicht verändert werden.